Februar 19

PECH GEPACHTET?

AM ENDE WIRD DIE ENTE FETT.. 

Sportreporter Frank „Buschi“ Buschmann soll den Spruch mit der Ente in den 90ern berühmt gemacht haben. Als Kommentator von Fußball-, Basketball oder Footballspielen oder auch bei Schlag den Raab hat er den Spruch regelmäßig rausgehauen. Und zwar immer dann, wenn alles schon nach einem klaren Ergebnis aussah, sich das Spiel dann aber langsam gedreht hat.
Mit der fetten Ente soll zum Ausdruck kommen, dass nicht das zählt, was zwischendurch passiert, sondern das, was am Ende dabei herauskommt.

Das Leben ist voller Zufälle! Es liegt an uns, die Zufälle zu nutzen – oder auch nicht.

Der Weg zum Ergebnis ist von uns allerdings ohne Wenn und Aber zu durchlaufen. Was auch immer wir uns vornehmen erfolgreich zu absolvieren – einen Wettkampf, ein Projekt, Gewohnheiten verändern wie Sport oder Ernährung – tun müssen wir es schon selber. Und damit geht es los. Mit den Zufällen.

Das Problem

Jedes Vorhaben ist voller Unwägbarkeiten. Da wollten wir viermal pro Woche morgens früh joggen gehen und dann bekommen wir eine Erkältung. Wir glauben, alles bestens geplant zu haben, und nun zufällig so ein blöder Schnupfen. Einfach Pech. Mist. Wieder klappt es nicht mit dem Morgenlauf. Alles im Eimer… wirklich?

Auf den ersten Blick sieht es so aus. Wer sich dogmatisch an seinen Plan klammert, sieht nur das Pech. Der Plan ist nicht mehr erfüllbar. Aus. Vorbei.
Was genau ist ein Plan? Letztendlich nehmen wir bei einem Plan vorweg, was geschehen soll. Was wann wie eintreffen soll. Meilensteine. Einen Zeitstrahl. Sowas. Ein guter Plan enthält zusätzlich noch Alternativen, wenn etwas anders kommen sollte. Aber mit Erkältung weiter joggen gehen? Nein.

Durchhalten ist alternativlos. Wegen der Alternative.

Die Lösung

Wer sich bei Zufällen flexibel zeigt, eröffnet sich neue Chancen. Bleiben wir bei dem Joggingplan. Unser Pechvogel trainiert für einen 10 km Lauf. Jetzt die erzwungene Laufpause. Bei Schnupfen neun Tage, denn jedes Kind weiß: drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er, drei Tage geht er.
Nun haben wir einen flexiblen Pechvogel. Er überlegt sich, er könnte die neun Tage ein umfassendes Dehntraining betreiben. 10 Minuten am Tag, zu Haus im Warmen, ohne große Anstrengung. Schnupfengerecht. Und so arbeitet er an seiner Beweglichkeit und seinem Wohlbefinden.
Unbewusst schafft er es mit der Zeit, seine Hüfte besser aufzudehnen und die effektive Schrittlänge um zwei Zentimeter zu verlängern. Vielleicht ist unserem Pechvogel noch gar nicht klar, dass er bereits auf dem Weg zum Glückspilz ist. Er konnte zwar neun Tage keinen Meter laufen, wird seinen Lauf aber trotzdem um rund eine ganze Minute schneller absolvieren können. Er spart auf rund 10.000 Schritten 2 cm pro Schritt. Das sind über alles 200 Meter. Klingt nicht viel. Ist aber durchaus eine Minute bei einem ambitionierten Hobbyläufer. Und das ist schon was. Für so einen Schnupfen.

Der Plan konnte in seiner ursprünglichen Form nicht eingehalten werden. Aber anders. Der Pechvogel erkennt nicht mögliche Alternativen, das beste aus der Misere zu machen. Er nimmt den Zufall nicht in die Hand. Der Glückspilz ärgert sich bestimmt auch über den Schnupfen, nur nicht lange. Er macht weiter, nur anders. Er hält weiter durch, nur anders. Aber mit demselben Ziel. Er nimmt die Gestaltung einer Alternative aktiv in die Hand.

Die Benefits:

Pechvögel und Glückspilze unterscheiden sich vornehmlich in Ihrer Haltung zum Zufall. Wie sie damit umgehen. Was sie daraus machen – oder auch nicht. Sicherlich gibt es auch passive Zufälle, die uns das Leben erschweren oder erleichtern können. Zufälle, für die wir nichts können.

Die Kunst ist, die Chance in dem Zufall zu erkennen. Kurz inne zu halten, sich Zeit zu nehmen und den Zufall von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Dabei den Blick auf das eigene Vorhaben nicht zu verlieren und sich die Motivation zu erhalten. Sich klar zu machen, warum wir etwas anstreben. So gelingt das Durchhalten (nicht nur, aber vor allem).
Alle Menschen haben Rückschläge zu verkraften. Wie wir damit umgehen wird entscheidend sein, ob und wie wir unserem Erfolg weiter näher kommen. Und wie fett die Ente am Ende ist.

LOUIS PASTEUR (1822-95), Chemiker

"Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist.“

Wie gelingt es Dir, mit Zufällen umzugehen? Lässt Du Dich eher entmutigen oder berappelst Du Dich doch immer wieder? Hast Du jemanden, die oder der Dich begleitet bei Deinen Vorhaben und Dir Mut zuspricht, mit Dir über die Chancen der Zufälle spricht? Wenn ja: perfekt. Wenn nein: dann suche Dir jemanden. Eine vertraute Person, mit der Du vor allem auch konstruktiv und verständnisvoll über Rückschläge und Schwächen sprechen kannst. Eine Mentorin oder einen Mentor. Für Deine fette Ente, für Deinen Erfolg.

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