GRENZEN ENTSTEHEN (FAST) NUR IM KOPF..
Wir lügen. Alle. Sogar mehrmals täglich. Und das ist (fast) normal. Gemeint ist hier natürlich nicht die bewusste Täuschung oder ein Meineid. Es sind die kleinen sozialen Lügen, die Notlügen im Alltag und Ausreden, die uns über die Lippen gehen. Häufig passiert das sogar, ohne dass wir das bewusst mitbekommen. Auch Prahlerei und Heuchlerei kommen vor.
Ein bis zweimal pro Tag sagen wir die Unwahrheit
Wir lügen, um unser Sozialgefüge nicht zu belasten und unsere Beziehungen zu pflegen. Unter anderem möchten wir
- uns Ärger ersparen („Das Essen war sehr lecker.“),
- uns das Leben bequemer machen („Morgen habe ich leider keine Zeit.“),
- gemocht werden („Es war so schön mit Dir.“)
- oder weil wir einfach faul sind („Ich hatte noch keine Zeit dafür.“).
(vgl. Gerald Jellison, Universität von South Carolina)
Ab welchem Punkt eine Lüge verwerflich und nicht mehr ohne weiteres unentschuldbar ist, möchte und kann ich nicht beurteilen. Definitiv unentschuldbar ist jedoch jede Lüge, die wir an uns selbst praktizieren. Allen voran die Aussage „Geht nicht!“ oder „Kann ich nicht!“
Nun habe ich selber erst vor zwei Sätzen gesagt, ich kann die Entschuldbarkeit einer Lüge nicht beurteilen. Kann ich auch nicht. Weil mein Wertesystem ein anderes ist als zum Beispiel Deins, während Du dies liest. Aber ich könnte! Wenn ich Dich besser kennen würde, Deine Werte zu Wahrheit und Lüge wüsste, dann könnte ich das. Korrekt wäre meine Aussage gewesen, wenn ich präziser gesagt hätte: „Kann ich nicht, so lange ich Deinen Wertmaßstab zur Wahrheit nicht kenne.“ Und genau das ist es, womit wir uns häufig zu voreilig etwas vormachen. Ich kann das nicht, also geht es nicht. Zack. Grenze gesetzt. Ich selber leider auf der falschen Seite, der Seite des nicht Machbaren. Kann ich nicht. Geht nicht.
Das Problem
Grenzen entstehen im Kopf. Mit der Aussage „Ich kann das nicht“ begrenzen wir uns selber. Wenn das auch noch laut ausgesprochen wird, wirkt es wie ein negatives Mantra. Im täglichen Leben dient ein Mantra dazu, Mut zu machen, Kraft zu spenden, zu trösten oder zu inspirieren. Und wir bewirken mit einem „Geht nicht!“ genau das Gegenteil.
„Ich kann das nicht“ bedeutet übersetzt fast immer eine dieser drei Aussagen:
- Ich will das nicht.
- Ich kann das noch nicht.
- Ich kann mir das nicht vorstellen.
Nehmen wir einen Marathon. Wenn jemand 110 kg wiegt, früher geraucht hat wie ein Schlot und nie gelaufen ist, dann wird diese Person sagen: „Ich, einen Marathon laufen? Das kann ich nicht. Das geht doch überhaupt nicht.“ Und würde mit der Einstellung niemals einen Marathon auch nur versuchen zu bestreiten.
Ein prominentes Positivbeispiel ist Joschka Fischer, ehemaliger Außenminister Deutschlands. Mit 110 kg beschloss er, sein Leben umzustellen. War sogar gezwungen, wenn er seine Gesundheit nicht ruinieren wollte. Anfangs konnte er maximal 400 m (in Worten: vierhundert Meter!) laufen. Wie sollte es da zu einem Marathon reichen? Kaum vorstellbar. Es hat gedauert. Nach 9 Monaten waren es dann schon 20 km und nach zwei Jahren der Marathon. Was am Anfang undenkbar erschien, war Realität geworden. Eine echte Erfolgsstory.
Geht nicht gibt's nicht. Wenn Du es Dir vorstellen kannst, kannst Du es auch tun!
Die Lösung
Grenzen entstehen nur im Kopf. Fast. Manches ist eben ein unveränderbares Naturgesetz. Wir können nicht fliegen. Klar, mit dem Flugzeug. Aber nicht als Individuum. Was wäre allerdings, wenn das Hooverboard aus dem Film Zurück in die Zukunft erfunden würde…?
In den 80er Jahren war es völlig undenkbar, dass wir ein Internet haben würden und online shoppen. Uns von unterwegs die Pizza per Smartphone zu bestellen und direkt in den Park liefern zu lassen.
Die Grenzen im Kopf zu durchbrechen ist leichter, als man denkt. Aber wir müssen aufhören, uns selbst zu belügen. Es braucht einen selbstkritischen Blick auf uns selbst. Auf unsere Glaubenssätze, auf unser Mindset.
Es muss ja nicht ein Marathon sein. Malen, eine Fremdsprache, eine berufliche Veränderung, ein Projekt… Bevor wir uns festlegen, etwas nicht zu können, sollten wir uns fragen, was müsste sein, damit mir dies oder jenes gelänge. Eine große Herausforderung zerlegen in kleinere Stücke, die wir besser bewältigen können. Um auf einmal zu erkennen, dass etwas doch gehen könnte. Nicht einfach, auch nicht mal eben so ohne Anstrengung, aber DENKBAR!
If you can imagine it you can do it.
Wer sich etwas Zeit nimmt vor einer Festlegung „Ich kann das nicht!“ oder „Das geht nicht!“ wird feststellen, dass fast alles vorstellbar ist. Am Ende kann die Aussage gern sein „ich möchte das nicht“, dann jedoch mit dem klaren Zusatz „aber ich könnte“! Das wäre präzise. Und ehrlich.
Joschka Fischer ist in seiner prominenten Laufzeit Ende der 90er drei Marathonrennen gelaufen. Das erste in knapp über vier Stunden und das beste in deutlich unter 4 Stunden.
Die Benefits:
Grenzen entstehen nur im Kopf. Sie zu überwinden ist denkbar einfach. Wer das versteht, ist unbegrenzt offen.
Schluss mit den Lügen und Ausreden. Sich selbst wirklich kritisch zu hinterfragen und die eigenen Ausreden zu entlarven ist schonungslos und hart. Aber diese Ehrlichkeit ist reinigend, sie macht uns klar in unseren Entscheidungen und präzise in unseren Aussagen.
Geht nicht gibt’s nicht. Wer sich Zeit nimmt zu prüfen, was sein müsste für ein Gelingen des eigenen Vorhabens, findet einen Weg. Auch wenn er vielleicht länger wird.
Wenn Du es Dir vorstellen kannst, kannst Du es auch tun! Ein sehr großes Vorhaben in beherrschbare Schritte zu zerlegen hilft, sich das Gelingen vorstellen zu können. Der Rest ist reines Tun. Optimismus wäre eine hervorragende ergänzende Zutat zu jedem Erfolgsvorhaben.
Winston spencer churchill
"Ein Optimist sieht eine Gelegenheit in jeder Schwierigkeit; ein Pessimist sieht eine Schwierigkeit in jeder Gelegenheit.“
Wie steht es um Dich? Hast Du einen Wunsch, einen echten Herzenswunsch, den Du nicht verfolgst, weil es nicht geht? Weil Du das nicht kannst? Vielleicht könnte ein auf Deine Wünsche zugeschnittenes Mentoringprogramm helfen?